Fanny Smith - eine Persönlichkeit, die eigentlich keine Vorstellung mehr benötigt. Ihr Name ist längst zu einem Synonym für aussergewöhnliche Leistungen und Beständigkeit geworden. Und auch wenn es beim Skicross Heim-Weltcup in Arosa so gar nicht laufen wollte, hat Fanny Smith bereits zum Saison-Opener in Val Thorens bewiesen , dass sie immernoch zu den herausragendsten Athletinnen in ihrer Disziplin gehört. 

Wir haben beim Weltcup in Arosa die Gunst der Stunde genutzt und uns mit Fanny Smith unterhalten, um einen persönlichen Eindruck in ihre Gedankenwelt zum Weltcup, dem Fluor-Bann aber auch zum Weltcup und ihren persönlichen Zielen für die Saison zu erhalten.

Erfahrung, Leidenschaft und anhaltender Erfolg

Nach all den Jahren - was bedeutet es für Sie, immer noch am Weltcup teilnehmen zu können?

Natürlich sehr viel, sonst würde ich ja gar nicht mehr an Rennen teilnehmen! Das kribbelnde und aufregende Gefühl, wenn ich am Start stehe, ist immer noch dasselbe, und das ist gut so, aber ich muss jetzt ein bisschen mehr an meiner Motivation arbeiten als früher - vor allem im Sommertraining. Ich musste ein paar Dinge ändern, um mich zu konzentrieren und fit zu halten. Aber die Liebe zum Sport und der Nervenkitzel der Rennen sind immer noch so stark wie früher.


Wie sehr konzentrieren Sie sich in der Nebensaison auf Ihre Fitness und worauf legen Sie den Schwerpunkt?

Sehr stark! Ich weiss, dass ich hart an meinem körperlichen Training arbeiten muss, wenn ich konkurrenzfähig bleiben will. Das ist notwendig, um Verletzungen zu vermeiden und vor allem für ein gesundes Leben nach meiner Skikarriere. Skifahren ist in dieser Hinsicht ein merkwürdiger Sport, denn wir müssen fast acht Monate lang im Fitnessstudio trainieren, um vier Monate lang Rennen fahren zu können. Ich investiere also mehr Zeit in das Fitnesstraining als in das Skifahren selbst.

 

Kümmerst du dich gelegentlich selbst um deine Skiausrüstung? Und wie funktioniert dieses Zusammenspiel aus Technologie, Ausrüstung & Co.?

In den ersten acht Jahren meiner Karriere habe ich meine Ski für das Training und Rennen selbst vorbereitet. In dieser Zeit habe ich wirklich viel gelernt, jetzt habe ich aber mittlerweile das Glück, einen eigenen Ski-Techniker zu haben, der sich um meine Ausrüstung kümmert. Dennoch arbeiten wir natürlich weiter eng zusammen. Während ich dabei besonders das Feedback auf der Piste einfange, feilt das Team in der Wachs-Box fleissig an den jeweiligen Lösungen dazu. 
 

Thema "Fluorfree": Das Fluor-Verbot für Skiwachse ist diese Saison neu. Gab es dazu interne Diskussionen/Vorbereitungen bevor Saisonstart?

Natürlich, einige sogar. Auch für uns Athleten ist der Fluor-Bann wie ein Neuanfang, besonders wenn die Schneeverhältnisse extrem warm oder nass sind. Hier spüre ich den Unterschied auf der Piste am stärksten. Das heisst für uns alle also, dass wir als Team fortlaufend daran feilen müssen und auch neue Lösungen für gewisse Situationen finden müssen. Aber da bin ich sehr zuversichtlich.
 

Der Weltcup ist ja erst am Beginn und doch hast du vermutlich konkrete Ziele, die es in den kommenden Monaten zu erreichen gilt, oder?

Das stimmt. Meine Ziele haben sich aber keineswegs geändert: Ich will Rennen für Rennen alles geben und dabei alles herausholen, was geht - das steht fest. Das war damals und ist bis heute mein grosses Ziel und auch mein Anspruch an mich selbst.